Anke Ellermann
*03.03.1975 + 01.01.2024
Es war dein unbändiger Drang, örtliches Vereinsleben, gesellschaftliches Engagement oder auch nur unterschiedliche Fähigkeiten und Möglichkeiten mit aktiver Jugendarbeit im Ort zu vernetzen, der unsere Wege vor mehr als 8 Jahren kreuzen ließ. Die innere Unruhe, nicht mit jedem Angebot jeden Jugendlichen erreichen zu können, war dabei stets dein Antrieb. Kein Gespräch, keine Mail von dir, ohne neue Ideen und Konzepte. Ein noch unvollendetes Herzensprojekt war die Verbindung zum örtlichen Gewerbe. Durch Erlernen und Erleben echte Perspektiven aufzuzeigen und die eigenen Fähigkeiten zu erkennen, das war erklärtes Ziel deiner Projektidee. Anleiten und fördern waren feste Grundsätze deiner pädagogischen Arbeit.
Manch Heranwachsende empfanden deine Ansichten und Regel als zu streng. Was du ihnen aber mit auf den Weg gegeben hast, erschloss sich meist erst Jahre später. Und wie die Phasen jugendlicher Entwicklung auch immer waren, stets war der Jugendclub ein Stück zu Hause, vereinzelt sogar „das“ zu Hause. Und wenn es dafür einer ordentlichen Pizza – natürlich selbst zubereitet – dem Griff in die Haribo-Dose oder einfach nur einer Schokolade bedurfte, dann hast du auch dafür gesorgt. Probleme von Jugendlichen nahmst du immer persönlich und hast diese oft viel zu sehr an dich herangelassen. Nicht nur bei nächtlicher Suche im Ort, wenn etwa Sorgen und Nöte einen jungen Menschen auf der Straße hielten.
Nicht vergessen werde ich auch deine Anrufe in der Nacht, wenn jugendlicher Übermut mal wieder außer Kontrolle geriet. Ordnend standest du dazwischen und suchtest nach einer Lösung. Selbst als Situationen brenzlig wurden, brauchte es einiges an Nachdruck, dich von deinem Vorhaben abzubringen. Und auch das gehörte zu dir: Die feste Überzeugung, jeder hat das Potenzial für eine positive Entwicklung und deine schützende Hand hat manchen Jugendlichen vor weitreichenden Konsequenzen bewahrt. Einfache Wege zu beschreiten, zu ignorieren oder aufzugeben waren für dich nie akzeptabel. Ebenso wenig wie feste Arbeits- und Feierabendzeiten. Der Kopf arbeitete eigentlich immer, stets war das Handy erreichbar und oft reiften Ideen erst spät abends am heimischen Schreibtisch.
Deine Sorge, irgendwann der Aufgabe Jugendarbeit nicht mehr gerecht werden zu können, trieb dich – natürlich neben der Arbeit – erneut auf die Schulbank. Was örtliche und regionale Entwicklung leisten muss, um den Bedürfnissen aller Altersgruppen zu entsprechen, sollte deine nächste Herausforderung werden. Nicht nur weil ich Einblick in deine Studienergebnisse haben durfte, auch diese Aufgabenstellung hättest du mit Bravour gemeistert.
Danke für Dein außergewöhnliches Engagement! Danke, dass ich mit Dir arbeiten durfte! Danke, dass Du Teil unserer Gemeinde warst!