Ein denkwürdiger Tag

Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges auf dem europäischen Kontinent zum 80. Mal. Fast sechs Jahre Krieg brachten allein den Völker Europas über 60 Millionen Tote, als Folge von Kampfhandlungen, aber auch fanatischem Vernichtungswahn. Nochmals Millionen trugen körperliche und seelische Verletzungen davon oder waren durch Verschleppung und Kriegsgefangenschaft schwer gezeichnet. Hunger und Entbehrungen als auch die unvorstellbare, nahezu vollständige Zerstörung aller Infrastrukturen prägten die Folgejahre und forderten weitere Opfer. Der Bevölkerung Europas waren die Wirtschafts- und Lebensgrundlagen entzogen. Es dauerte Jahre und erforderte hohe Anstrengung, bis der Alltag wieder sicher und in erträglichen Bahnen verlief. Der Erfolg auf dem Schlachtfeld mag Mythen und Helden hervorbringen, Krieg schafft aber keine Sieger.

In Anbetracht eines erneuten Krieges in Europa ist das Gedenken an diese schrecklichen Ereignisse aktueller denn je. Wir müssen alles daran setzen, diese Entwicklung zu stoppen. Aktuelle wie auch zukünftige Generationen sollen davor bewahrt bleiben, erneut diesen Erfahrungen ausgesetzt zu sein.

Geschichte lehrt uns dafür mehr, als nur die Erkenntnis über die Folgen des Endes. „Nie wieder” fordert von uns auch, sich der Entstehung und den Ursachen von Kriegen und Konflikten zu widmen. Gewalttätige Auseinandersetzungen, extreme Ansichten und menschenverachtendes Handeln entwickeln sich nicht über Nacht. Sie sind eher das Ergebnis längerer, oft politisch geprägter Prozesse. Wer diese verhindern will, muss gesellschaftlichen, aber auch wirtschaftlichen Verwerfungen gegenüber wachsam bleiben und ihnen frühzeitig begegnen. Denn stabile und humane Gesellschaften gedeihen nur im Ausgleich der Interessen und Bedürfnisse. Unbeantwortete Sorgen und Probleme lassen hingegen Raum für Wut und Hass, für neue Feindbilder und politische Zuspitzung.

Aber der Blick in die Historie zeigt auch auf, kaum etwas gestaltet sich so fragil wie das Verhältnis von Ländern oder Nationen. Zwischen Verbundenheit und Feindschaft liegen oft nur wenige Jahre oder einzelne Ereignisse. Politische oder ökonomische Veränderungen diktieren allzu oft den Wandel zwischen Partner- und Gegnerschaft. Selbst Phasen friedlicher Koexistenz erfordern weiterhin Anstrengungen zur Verständigung. Widmen wir den 8. Mai dem Gedenken, aber auch dem Bewusstsein um die Verantwortung für zukünftige Entwicklungen.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Problemfall Wohnungsbestand

Erneut steht der kommunale Bestand an über 80 Wohnungen auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung. Eigentlich ein altes Problem, für welches es schon seit 1990 keine solide Lösung gibt. Ehrlich gerechnet deckten die Einnahmen noch nie die Ausgaben und konnten die Zuschüssen den Substanzverbrauch nur hinauszögern. Gestiegene Baukosten wie auch deutlich höhere energetische Anforderungen zwingen nun dazu, das bisher praktizierte Vorgehen kritisch in Frage zu stellen. Mit Sanierungskosten von teilweise mehr als 5.000 Euro pro m2 liegen diese bereits über den Kosten für Abriss und Neubau. Damit wird zugleich das Ziel einer sozial verträglichen Ausgestaltung der Mietpreise immer unrealistischer. Denn die Sanierung der Objekte einkalkuliert, müssten gut 18 Euro Kaltmiete erhoben werden. Ohne Sanierung wächst hingegen der Anteil der Unvermietbarkeit und sinkt der Wert des gemeindlichen Anlagevermögens.

Hinzu kommt die nüchterne Erkenntnis, dass selbst die um das Jahr 2000 herum durchgeführte Modernisierungen bereits verschlissen sind und den aktuellen Standards nicht mehr genügen. Dämmstoffe lösen sich auf, Isolierfenster werden undicht, Elektroanschlüsse sind für Wärmepumpe und PV-Anlage nicht mehr ausreichend, Leitungen neigen zur Leckage und Abflüsse sind wieder zugesetzt. Die Liste der Probleme wird immer länger und lässt die früher übliche Instandsetzung nach Bedarf nicht mehr zu. Die Beständigkeit neuerer Materialien und Bauteile zeigt sich zudem geringer und deren Austausch wird folglich in kürzeren Abständen erforderlich. Eine ganzheitliche Betrachtung des Problems mündet für die meisten der 13 Wohngebäude in einer Kernsanierung und lässt sich aktuell mit Kosten von über 13 Mio. Euro beziffern.

Zu viel Geld in zu kurzer Zeit. Denn auch die Umstellung auf eine fossilfreie Wärmeversorgung von Kitas, Schulen und Sporthallen wird weiterhin hohe Investitionen in Dämmung sowie Heizungs- und Lüftungstechnik erfordern. Die bittere Konsequenz der verschärften Vorschriften: Prioritäten müssen neu gesetzt und Entscheidungen können nicht weiter vertagt werden. Für tragfähige Lösungen dürften meist Neubau vor Sanierung sowie Mehrfachnutzen vor Einzellösung die Grundlagen sein.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Bewegung im Zentrum

Große Maschinen und reges Treiben sind jüngst im Ortszentrum Eggersdorf zu beobachten. Nicht nur überragt der Turmdrehkran unserer Sporthallen-Baustelle derzeit die Umgebung, nach dem umfangreichen Abriss auf der zuletzt ungenutzten Gewerbefläche an der Karl-Marx-Straße wurden hunderte Tonnen alter Teerpappe, Asbest und Glaswolle sortieren sowie fach- und umweltgerecht entsorgt. Mit diesen Mengen verschwinden nun etliche Altlasten und auch der unansehnliche Leerstand aus dem Ortsbild. In Anbetracht der früheren Nutzung – mehr als 100 Jahre Industriegeschichte sind mit dem Areal verbunden – sowie des enormen Aufwandes für die Beräumung der Fläche, war deren Verwendung lange unklar und ein dauerhafter Schandfleck im Herz von Eggersdorf das wahrscheinlichste Szenario. Zwar wäre nach geltendem Recht die Ansiedlung eines neuen Produktionsbetriebes oder Logistikdienstleisters zulässig gewesen, was aber als Perspektive nicht nur in der Gemeindepolitik mit Sorge betrachtet wurde. Hier bot sich bei der Erarbeitung des Nahversorgungskonzeptes als Lösung an, zumindest einen Teil des Einzelhandels auf dieser Fläche zu verorten. Damit war der Weg für Investitionen in deutlicher Millionenhöhe geebnet, welche der Eigentümer Menden nun für Abriss, Entsorgung und Neubau von Ladenflächen trägt.

Was aber soll voraussichtlich bis zum Ende des Jahres auf der Fläche entstehen? Nach derzeitigem Stand werden sowohl Aldi als auch Getränke Hoffmann die zukünftigen Mieter der neuen Ladenflächen sein. Gut 600m2 stehen dann für den neuen Getränkemarkt zur Verfügung, etwa 1.050m2 Verkaufsfläche umfasst die Ladenfläche des Discounters. Eine Erweiterungsreserve von ca. 350m2 schaut der Zeit voraus und hält den Standort zukunftsfähig. Alle 12 Mitarbeiter des bisherigen Aldi-Marktes am Fuchsbau wechseln in die neue, lichtdurchflutete und modern ausgestatte Filiale. Auch die Funktion als Ausbildungsstandort bleibt dem Markt erhalten. Und auch technisch hat der entstehende Laden deutliche Vorteile. So erfolgt die Wärmeversorgung umweltfreundlich und ohne fossile Brennstoffe über Luft-Wärmepumpen. Den Energiebedarf des Marktes deckt zudem eine 150kW-Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ausreichend auch für eine Ladesäule auf dem Parkpatz. Das Gelände selbst wird zur Karl-Marx-Straße hin offen gestaltet und mit Grünflächen versehen werden. Auch Teile der Dach- und Fassadenflächen erhalten eine Begrünung. Der vordere Bereich des Grundstücks erweitert zudem die öffentliche Verkehrsfläche entlang der Hauptstraße, wodurch der Gehweg mit größerem Abstand von der Straße verlegt werden kann. Dies entspannt auch die Ein- und Ausfahrt, da so die Kreuzung des Gehwegs von der Einmündung in die Hauptstraße räumlich entkoppelt ist. Für die Stellplätze wurde zudem vertraglich vereinbart, dass hier auch zu den Hol- und Bringezeiten von Kita und Schule gehalten werden kann. Dies soll dazu beitragen, die verkehrliche Situation zu entspannen.

Nicht unwichtig bleibt aber auch die Betrachtung des Gesamtkonzepts um Einzelhandel und Sportanlage. So wird zwischen Grundschule und Sporthalle die Wegeverbindung für den Schülerverkehr sicherer gestaltet. Und auch der alte Weg zwischen der Rotdornstraße und dem Erlensteg wird einer Sanierung unterzogen. Auch die dortigen Grünflächen erhalten eine neue Gestaltung, einschließlich angepasster Baumpflanzungen. Damit wird dann eine ruhige Wegeverbindung abseits der Hauptstraße geschaffen.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Nahversorgungskonzept 2022

Das in öffentlicher Beratung erarbeitete und im Frühsommer 2022 von der Gemeindevertretung beschlossene Nahversorgungskonzept bildet die Grundlage für die Entwicklung der Einzelhandelsstrukturen in unserem Ort. Wesentlicher Anlass für die Konzeption waren neue Vorgaben des Landesrechts zur Raumordnung sowie die darauf beruhende Ausweisung von Entwicklungszielen in Regionalplänen.

Neben der Bevölkerungs- und Nachfrageentwicklung wurden für die Konzeption auch veränderte Angebotsstrukturen und Verkaufsflächenbedarfe. So wandelt sich mit dem Rückgang der Kleingeschäfte der ursprüngliche Lebensmittelhandel zunehmend zum Alltagssortimenter. Besen, Gartenscheren oder LED-Lampen gibt es nun auch beim Discounter, was wohnortnah Versorgungslücken schließt und damit einer umfassenden Grundversorgung dient. Ein weiterer Trend ergibt sich aus dem wachsenden Anteil an Home-Office. In der Ära der Heim-Arbeit wird der Supermarkt zur Kantine und zum sozialem Kontaktraum.

Einen klaren Schwerpunkt setzt das Nahversorgungskonzept mit dem Prinzip der kurzen Wege. Galten früher Ortsränder oder Gewerbegebiete mit üppigen Zufahrtsstraßen als perfekte Lagen, bildet die Wohnortnähe mit optimaler Anbindung an Fuß- und Radwegen das neue Ideal. Gleichsam wird auch auf die Verknüpfung mit dem ÖPNV deutlich mehr Gewicht gelegt. Nimmt der Vorteil oder die Notwendigkeit des Autos ab, wirkt dies dem Aufwachsen des motorisierten Individualverkehrs entgegen. Zugleich wird dieser Ansatz auch der demografischen Entwicklung besser gerecht, wenn etwa im Alter weite Wege beschwerlicher und Autofahrten unsicherer werden.

Hautelemente der neuen Planung sind zwei Nahversorgungszentren, um den Bahnhof Petershagen herum sowie im Ortszentrum von Eggersdorf. Diese Zentren binden weitere Dienstleistungen und Einzelhandelsangebote mit ein. So stärken sich Versorgungsangebote gegenseitig und reduzieren durch deren Bündelung Wege. Ergänzend zu diesen Zentren decken Nahversorgungslagen den Bedarf in der Fläche, etwa durch Märkte wie am Mierwerder oder an der Altlandsberger Chaussee. Bis auf wenige Siedlungsbereiche wird damit eine gute Versorgung in 5 bis 15 Gehminuten erreicht.

Als große Herausforderung stellte sich jedoch zum Planungszeitpunkt das Ortzentrum Eggersdorf dar, denn für den dortigen „Nahkauf“ war seitens Rewe die Schließung für Ende 2023 angekündigt. Gut 4.000 Einwohner wären damit von einer Nahversorgung abgeschnitten. Die Alternativen hätte eine verstärkte Nutzung des eigenen Autos bedeutet. Gerade für Senioren, eine in dieser Ortslage stark repräsentierte Einwohnergruppe, wäre der Alltag aus eigener Kraft deutlich schwerer zu bewältigen gewesen. Auch wenn unternehmerisches Engagement nun eine Anschlusslösung für den Markt ermöglicht hat, mit gerade einmal 650m2 Ladenfläche sind die Möglichkeiten für den Standort eingeschränkt und auf Spezialisierung ausgerichtet – wie jetzt mit der hochwertigen Bio-Ausrichtung auch erfolgt. Leidet jedoch die Attraktivität des Ortszentrums weiter und lassen sich die täglichen Bedarfe dort nicht umfassend decken, dann wird dies schnell zur existenziellen Frage für Friseur, Post oder Apotheke – ohnehin nur sehr begrenzt vorhandene Angebote im Ortsteil Eggersdorf.

Intensiver diskutiert wurde auch der Norma-Standort in der Ernst-Thälmann-Straße. Dieser verfügt über eine feste Kundschaft und fängt auch Bedarfe der angrenzenden Quartiere aus Strausberg mit auf. Mit dem Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für die alten, direkt angrenzenden Gewerbeflächen, wächst zudem absehbar die Bedeutung der fußläufigen Nahversorgung. Daher wird auch dieser Markt durch einen Ersatzneubau auf aktuellen technischen und energetischen Stand gebracht werden. Das Planverfahren dafür ist bereits weit vorangeschritten und das gemeindlichen Nahversorgungskonzeptes damit weitgehend umgesetzt.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Wenn es mal länger dauert…

Auch wenn es derzeit im Dorfkern Petershagen sehr nach Stillstand aussieht, im Hintergrund laufen weiter komplexe und teils sehr bürokratische Verfahren mit einer Vielzahl an Beteiligten. Dabei hängt von der Sanierung des Dorfsaals und der Instandsetzung der alte Schmiede über den Neubau von Bibliothek und Radweg bis zum Austausch der Trinkwasserleitungen um den Anger herum alles miteinander zusammen. Und nicht immer läuft alles glatt und wie ursprünglich gedacht.

So musste etwa wegen fehlender Aussicht auf Fördermittel das Wärmenetz wieder aus dem Entwicklungskonzept für den Dorfanger genommen werden. Gut 1 Mio. Euro Investition für die Versorgung von 5 bis 6 Gebäuden war schlicht unwirtschaftlich und die Bereitstellung von Wärme damit unbezahlbar. Nicht nur die Sanierung des Dorfsaals befindet sich daher erneut in der Abstimmung mit diversen Fachplanern, welche zuvor mit hohem Aufwand und im Ergebnis mehrerer europaweiten Ausschreibung beauftragt werden mussten. Baumaterialien müssen nun nach zertifizierter Nachhaltigkeit ausgewählt und der Energiebedarf des Gebäudes auf 75% erneuerbar bilanziert werden. Auch wenn solche Vorschriften den Ablauf verzögern, so ist doch zumindest der Bauantrag nun in Angriff genommen.

Zum Konzept des Dorfsaal gehören aber auch neue Stellplätze für Autos und Fahrräder, die vor und neben der alten Schmiede errichtet werden müssen. Von dort zum Dorfsaal führt dann ein auf Barrierefreiheit optimierter Weg. Mitzudenken ist bei dieser Planung aber auch gleich der Radweg, welcher ab der Mittelstraße in Richtung Fredersdorf an die dortige Wege anbinden soll. Damit nicht genug, müssen auch noch die Trinkwasserleitungen des WSE im Untergrund erneuert werden. All dies muss die Planung zusammenführen und zeitlich aufeinander abstimmen.

Arbeiten an der alten Schmiede und auch die nächsten Schritte zur Sanierung des Dorfsaals werden noch in diesem Jahr erfolgen, der Hauptteil der Arbeiten aber wohl bis in das nächste Jahr hineinreichen. Die in Zwickel-Bauweise errichtet Schmiede soll dann präsenter den historischen Charakter des Dorfkerns betonen. Der Innenraum des Gemäuers könnte zukünftig Regionalmärkte oder auch ein Hofladen für die Produkte der zahlreichen Kleinmanufakturen im Ort zur Attraktivität des Dorfangers beitragen.

Voranzutreiben ist zeitgleich aber auch der Neubau der Bibliothek, damit neue Wege nicht durch spätere Bauarbeiten wieder aufgerissen werden. Das Gebäude wurde für die Festlegung des Baufeldes bereits zu Papier gebracht und der Bebauungsplan ist nach Beschluss der Gemeindevertretung rechtskräftig. Neben gut 240m2 Bibliotheksfläche im Erdgeschoss sollen sowohl im Obergeschoss als auch im ausgebauten Dach einige Wohnungen Platz einnehmen.

Zum richtigen Zeitpunkt kommt dabei auch, dass in unserer Nachbargemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf gerade die Idee eines gemeinsamen Bibliotheksangebots wieder diskutiert wird. Ein lebensnaher Gedanke, denn ohnehin suchen Bürger aus der Ortslage Fredersdorf regelmäßig das Madel´s oder die Angerscheune auf. Gerade bei kulturellen Angeboten lohnt es sich übergreifend zu denken und gemeinsame Wege zu gehen. Interkommunale Lösungen begrüße ich hierfür ausdrücklich und hoffe auf einen konstruktiven kommunalpolitischen Austausch.

Vielleicht gelingt es uns so auch, den Bibliotheksneubau kurzfristig auf den Weg zu bringen. In Zeiten klammer Kassen könnte eine Konzeptvergabe und die Aktivierung privater Inventionen eine schnelle und wirtschaftlich sinnvolle Lösung sein. Realistisch wäre dann auch dieser Teil des Dorfangers bis Anfang 2027 saniert und neu gestaltet.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Reise zur Buchmesse

Er hat es wieder getan! Unser ortseigener Buchautor Mario Worm hat erneut zur Feder gegriffen und den mittlerweile 6. Teil der Krimi-Reihe „Der Junge aus der Vorstadt“ vollendet. Standesgemäß und in gewohnter Tradition soll das neue Werk auf der Leipziger Buchmesse präsentiert werden. Wer sich dafür interessiert und auch sonst der wohl wichtigsten Fachmesse gepflegter Literatur frönen möchte, erhält auch diesmal die Möglichkeit, am 29. März 2025 auf entspannte Busreise nach Leipzig zu gehen. Karten für dieses Event sind bereits im Vorverkauf sowohl in der Filiale Post & More in Eggersdorf als auch dem Schreibeck in Petershagen zum Selbstkostenpreis von 45 Euro erhältlich.

Mit diesem Angebot verbunden ist auch ein echter Höhepunkt. Denn die Lesung aus dem neuen Buch wird diesmal von Wolfgang Bahro gehalten, vielen besser bekannt durch seine Rolle als Dr. Joe Gerner in der Fernsehserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Starten wir also zusammen in eine gute Messezeit und ich würde mich freuen, Sie persönlich im Bus begrüßen zu dürfen.

…zum neuen Jahr

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

für das neue Jahr wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute, viel Glück, Gesundheit und Erfolg! Traditionell ist der Jahreswechsel der richtige Zeitpunkt für gute Vorsätze und frischen Tatendrang, wozu ich Sie ausdrücklich ermuntern möchte.

Zugegeben, meine Überlegung für den ersten Jahresbeitrag in unserem Ortsblatt zogen sich diesmal ungewöhnlich lang. Denn egal, ob auf mediale Schlagzeilen oder Buchtitel in aktuellen Verkaufslisten geschaut, meist geht es um große Krisen oder den wirtschaftlichen Niedergang unseres Landes. Wenn es im Getriebe klemmt, dann hat der Pessimismus Hochkonjunktur. Und auch kommunal versinken wir in einer Flut bürokratischer Vorgaben, welche Aktenberge wachsen und Vorhaben in die Länge ziehen lassen. So zutreffend die meisten Problemanalysen aber auch sind, sie betrachten meist die falschen Weichenstellungen der Vergangenheit und den Pfad aufs Abstellgleis. Sie trüben den Blick für Chancen und Lösungen, für den Weg zurück auf die Hochleistungsstrecke.

Denn ganz so schlecht steht es in vielen Branchen und Bereichen eigentlich nicht. Ordentlich zu tun gibt es ohnehin, bei weiter wachsendem Bedarf. Gerade jetzt können Anpacker und Macher ihr Tätigkeitsfeld frei wählen sowie ihre Ziele und Ideen bei geringem Konkurrenzdruck umsetzen. Auch der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass der Einstieg oder Wechsel im Beruf, die Qualifizierung zu Höherem nie so einfach und in den Möglichkeiten vielfältig war. Von letzterem Punkt konnten wir auch als Gemeinde profitieren, bei der Besetzung offener Stellen oder auch dem erreichten Bildungsabschluss unserer Mitarbeiter.

Und dank konstruktiver Zusammenarbeit mit und in der Gemeindevertretung ist es uns erneut gelungen, noch vor dem Jahreswechsel und mit großer Mehrheit einen tragfähigen Haushalt zu beschließen. Für die zahlreichen Vorhaben der Gemeinde stehen damit die finanziellen Mittel zur Verfügung. Weiter geht es so etwa mit dem Bau der Sporthalle Eggersdorf, der Erweiterung und Modernisierung des Waldsportplatzes, der Erneuerung der Spielplätze oder auch der Sanierung des Dorfsaals. Viel bewegen soll sich zudem beim digitalen Angebot der Gemeinde, welches zukünftig dann direkter, schneller und noch bürgernaher in Erscheinung treten soll. Zu entscheiden wird auch sein, wie es beim Neubau der Bibliothek Petershagen und des Dienstleistungsgebäudes am Bahnhof vorangeht.

Wenn es zusätzlicher Argumente bedarf: Ende Februar werden die großen politischen Karten neu gemischt. Auch wenn ein grundlegender Wandel bei gleichen Spielregeln eher ausbleiben wird, mit dem frischem Blatt auf der Hand ändert sich die Strategie des Spiels zwangsläufig. Schauen wir also gespannt auf die vorgelegten Einsätze und zählen wir auf Mut und pragmatische Spielführerschaft.

Dies sind sicher nur einige ausgewählte Beispiele. Mit dem richtigen Blick lässt sich aber durchaus mit positiver Erwartung und Zuversicht ins Jahr 2025 starten. Gehen wir es also gemeinsam an!

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Weihnachtszeit ist Ehrenamtszeit

Wie zu kaum einer anderen Zeit im Jahr ist auch diesmal unser Kulturkalender für den Monat Dezember gut gefüllt. Ob Weihnachtsmarkt beim Dorfleben 18 e.V., Adventsmarkt und festlicher Gesang beim Bauernvolk, weihnachtliches Konzert der Zithergruppe „Märkische Saitenklänge“, Adventsnachmittag mit dem Schulförderverein, Zuckerwatte vom Kinderhilfeverein, Stollenanschnitt an der Angerscheune oder Wunschsternaktion des Bündnisses für Familie, ohne die vielen Vereine und ehrenamtlichen Helfer wäre all dies nicht möglich und unser Ort nicht nur kulturell deutlich ärmer. Gesellschaftliches Engagement prägt seit vielen Jahren das gesellschaftliche Miteinander in unserer Gemeinde, mit unbändiger Energie, stetiger Kreativität und oft sehr persönlicher Note. Die daraus entstehenden Veranstaltungen und Projekte sind mehr als nur Angebot zur Unterhaltung. Sie führen Menschen zusammen und sorgen für positive Eindrücke und Stimmungen.

Der Jahresausklang ist somit der richtige Zeitpunkt, um für den so wichtigen Einsatz im Ehrenamt und für die Gemeinschaft danke zu sagen! Verbinden möchte ich dies mit dem Wunsch, auch im neuen Jahr am schon traditionellen Engagement festzuhalten und dies durch neue Mitstreiter stärken zu können. Zusichern kann ich, dass Gemeindepolitik wie auch Gemeindeverwaltung in ihrer Unterstützung nicht nachlassen werden. So auch mit der Würdigung verdienter Ehrenamtler beim Neujahrsempfang am 10. Januar um 18:00 Uhr in der Giebelseehalle, zu dem ich Sie schon jetzt recht herzlich einladen möchte.

Bis dahin darf ich Ihnen aber eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit wünschen. Nutzen Sie die festliche Zeit zur Entspannung, für das Probieren neuer Rezepte oder ein gutes Buch vor dem Kaminfeuer. Und vielleicht kehren Sie nach einem Spaziergang auch in einem unserer Cafés und Restaurants ein, denn auch unsere Gastronomen haben sich nicht nur kulinarisch auf einen besonderen Jahresausklang eingestellt.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Dass zum Zwecke Wasser fließe…

Für Aufregung und Verunsicherung sorgte vor drei Jahren die Ankündigung des Wasserverbandes Strausberg-Erkner, zukünftig sowohl bei Neuverträgen als auch bei Bestandskunden den Bezug von Trinkwasser zu begrenzen. Begründet wurde dies seinerzeit mit einer prognostizierten Knappheit und als Folge der initiierten Rechtsverfahren der Stadt Strausberg gegen den Verband. Seitdem haben sich die Verbandsversammlung, aber auch zahlreiche Kommunalparlamente mit der Situation auseinandergesetzt. Auch einige Bürger und Unternehmen aus der Region haben inzwischen Klage gegen diese Reglementierung eingereicht – mit bisher offenem Ausgang.

Nun wurde aus dem Kreis der Verbandsmitglieder ein Antrag eingebracht, welcher den Zeitpunkt der Limitierung des Wasserbezuges für Bestandskunden um fünf Jahre hinausschiebt. Möglich wurde dies durch den weiterhin sehr moderaten Wasserverbrauch im Verbandsgebiet. Lag der Verbrauch an Trinkwasser Anfang der 90er-Jahre bei etwa 17,5 Mio. m³ pro Jahr, hat sich dieser in den vergangenen Jahren bei etwa 10 Mio. m³ eingepegelt. Deutlich gebremst ist inzwischen auch die Bautätigkeit in den Kommunen. Und ausgeblieben sind bisher auch die apokalyptischen Prophezeiungen ausbleibenden Niederschlags. Auch wenn dieser stärkeren Schwankungen als früher unterliegt, der Trend der Jahreswerte zeigt leicht nach oben. Ungeregelt bleibt zudem weiterhin, wie überhaupt eine Überwachung und Ahndung des Verbrauchs erfolgen soll. Die technischen und rechtlichen Voraussetzungen dafür fehlen nach wie vor.

Kein Abschluss konnte hingegen jüngst bei den vertraglichen Anpassungen für den Verbandskunden Tesla erreicht werden. Für sachgerechte und zugleich nicht sittenwidrige Vertragsregelungen sind noch einige juristische Prüfungen und die Beteiligung der Aufsichtsbehörden erforderlich. Notwendig wurden die Gespräche mit Tesla nach Inbetriebnahme der werkseigenen Wasseraufbereitung, welche industrielles Abwasser nahezu vollständig im Kreislauf hält und den Bedarf an Trinkwasser drastisch wie dauerhaft reduziert hat. Die dort im Einsatz befindliche Technik setzt nun auch neue Maßstäbe für die kommunale Abwasserbehandlung.

Gelöst sind damit bei weitem nicht alle Probleme. Den Verband zukunftsfähig aufzustellen und damit auch wichtigen Investitionen in den Mitgliedskommunen den Weg zu ebnen, wird noch einiges an Fachverstand und konstruktiver Arbeit erfordern. Ruhiger wird es damit in der Verbandsversammlung keinesfalls und auch die bisweilen hitzigen Wortgefechte werden uns wohl erhalten bleiben.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

Auf dem Weg zum Online-Rathaus

Leider nur schwer werden öffentliche Verwaltungen das geprägte Bild angestaubter Aktenordner wieder los. Immer neue bürokratische Vorgaben und oft sehr starre Verfahrensabläufe prägen diesen Eindruck zusätzlich und nachhaltig. Doch im Hintergrund hat sich gerade bei uns in den vergangenen Jahren viel in Richtung Digitalisierung getan.

Neue Software-Lösungen haben das Papier weitgehend aus den Büros verdrängt. Dank leistungsfähiger Internetanbin-dung und sicherem Zugangsschutz ist heute fast jede Verwaltungsarbeit mobil möglich – ob am Besprechungstisch, aus heimischer Umgebung oder sogar am anderen Ende der Welt. Selbst die telefonische Erreichbarkeit des Schreibtischs läuft bei Bedarf als App auf dem Smartphone mit. Bei der direkten Einbindung unserer Bürger ist der digitale Nutzen aber bisher auf den Ausdruck von Formularen, die Reservierung eines Kita-Platzes oder Termin- und Ticketbuchungen beschränkt. Mit dem Online-Zugangsgesetz sollte eigentlich bundesweit ab dem Jahr 2020 der Weg für mehr digitalen Bürgerservice geebnet sein. Doch wenn Daten nicht nur im eigenen Rathaus, sondern mit Kreis-, Landes- und Bundes-behörden ausgetauscht werden sollen, wird es ungleich komplizierter.

Mit dem Umfang der Fragestellungen wächst das Ausmaß der Arbeitsgruppen und pocht der Datenschutz immer stärker auf den Tisch. Im Ergebnis steht das Konzept eines großen, quasi standardisierten Datenverbundes von Bund und Län-dern, dem wir als Gemeinde bereits beigetreten sind. Nun geht es noch in diesem Jahr um die Einbindung erster, wirklich digitaler Formulare für unsere konkreten Anwendungsfälle. Doch schon stellt sich die digitale Unterschrift als Problem dar, wenn nämlich dem Antragsteller der Weg ins Rathaus tatsächlich erspart bleiben soll. Gesetzlich geregelt wurde hierfür die Verwendung der eID des Personalausweises. Doch kaum ein Bürger weiß, was es damit auf sich hat. Und noch weniger nutzen diese Funktion trotz Freischaltung durchs Meldeamt tatsächlich. Noch weiter entfernt bleibt sogar noch der Weg zurück, wie also der jeweilige Bescheid der Verwaltung zum Besitzer der eID kommt. Der Plan dafür wird sicher als Gegenstand zukünftiger Arbeitsgruppen von Bund und Ländern reifen. Spannend wird dann vermutlich auch die Einbindung digitaler Zahlvorgänge – ob per Überweisung, mit Kreditkarte oder mittels PayPal.

Wer von Ihnen die Lösungen der Privatwirtschaft kennt oder gar global tätig ist, wird bei diesen Ausführungen sicher den Kopf schütteln. Vieles davon gilt heute eigentlich als Standard. Auch wenn Vorurteile gegenüber der Verwaltung meist nicht zutreffend sind, gegen digitale Innovation und Dynamik stellen sich bundesweit die Hürden der Bedenken. Frustration möchte ich damit aber keinesfalls zum Ausdruck bringen, eher die Herausforderungen im Hintergrund etwas beleuchten. Mit der Stärkung unseres IT-Teams wie auch des neuen Sachgebietes Informationswesen wird der Umfang digitaler Dienstleistungen schrittweise wachsen und sich dabei möglichst nahtlos in die Website der Gemeinde einbet-ten. Und wenn es mal nicht die schönste und einfachste Lösung sein sollte, hilft vielleicht dieser Beitrag, das notwendi-ge Verständnis dafür auszubringen.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter