Heuweg – Geschichtsbuch erhält neues Kapitel

Zumindest unter diesem Namen nicht jedem bekannt, verbindet der Heuweg an der Andreas-Hofer-Straße seit mehr als 120 Jahren den Ortsteil Petershagen mit Bruchmühle und Fredersdorf/Nord. Über landwirtschaftliche Transporte hinaus, diente die Verbindung über die Zeit auch immer dem Fuß- und Radverkehr. Für die zugehörige Brücke übers Mühlenfließ genügte in den ersten Jahrzehnten noch eine hölzerne Balkenbrücke. Schwerer werdende Landwirtschaftstechnik erforderte jedoch Ende der 60er-Jahre den Umstieg auf Beton. Deutlich in die Jahre gekommen, musste diese Brückenkonstruktion vor knapp drei Jahren in der Nutzung eingeschränkt werden.

Sehr zum Ärger vieler Nutzer.So schnell sich die angrenzenden Kommunen dem gemeinsamen Ziel eines Ersatzneubaus verschrieben, es folgte ein wahrer Marathon aus Planung und Genehmigungen. Allein die vorgeschriebenen Untersuchungen zum Artenschutz erstreckten sich über mehr als ein Jahr. Mehrere Planungsvarianten mussten gegeneinander ab-gewogen werden, was letztlich zu Beton als Hauptbaustoff für die Brücke und eine wassergebundene Decke für den Weg führte. Und auch das Mühen um eine finanzielle Förderung war erfolgreich. Das Land Brandenburg wird den Brückenbau mit 200.000 Euro erheblich unterstützen.

Inzwischen sind die Aufträge für die Baumaßnahmen vergeben und beim Wegebau sind bereits deutliche Fortschritte zu erkennen. Gemäß erster Bauberatungen vor Ort wird voraussichtlich noch im Juni mit dem Abriss der alten und dem Bau der neuen Brücke begonnen werden. Damit nimmt ein für unsere Gemeinde nicht alltägliches und für die Region durchaus bedeutendes Verkehrsinfrastrukturprojekt endlich an Fahrt auf. Wie schon im vorigen Jahrhundert, profitieren auch heute Fußgänger und Radfahrer von diesem kommunalen Engagement.

Abseits der großen Hauptstraßen sind damit nicht nur Schulen, Dienstleistungs- oder Gewerbebetriebe sicher und auf kurzem Weg zu erreichen, beliebt ist die Verbindung auch für Tourismus und Freizeitaktivitäten. Und vielleicht sorgen gelegentlich auch Pferdebesitzer für einen Hauch landwirtschaftlicher Nostalgie auf dem Heuweg.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

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