Ortsentwicklung – durch die Sicherheitsbrille geschaut

Das unsere Gemeinde wächst, ist allgemein bekannt. Der Zuzug junger Familien und die Verdichtung der Bebauung stellt neue Anforderungen an Sicherheitskonzeptionen und die öffentliche Gefahrenabwehr. Aber ist der Blick auf den Zuwachs dafür allein ausreichend?

Keineswegs: Denn gerade die steigende Zahl älterer Mitbürger hat ein besonderes Sicherheitsbedürfnis. Dieses ergibt sich aus den Gefahren eines individuellen Mobilitätsanspruchs, der aktiveren Gestaltung des Lebensabends und gesundheitlichen Problemstellungen gleichermaßen. Führte etwa in der Vergangenheit der Arbeitsweg aus dem Ort, wird dieser mit dem verdienten Ruhestand auch am Tage zum Lebensmittelpunkt.

Im Zusammenhang betrachtet: Verschieben sich Zahl und zeitlicher Aufenthalt von Kindern, Jugendlichen und Senioren in unserer Gemeinde, dann verlagern sich auch die zugehörigen Risiken. Deutlich wird dies anhand des Vergleichs von Einsatzzahlen. Nicht nur das 25 Jahre Ortsentwicklung eine Verdreifachung der Hilfegesuche zur Folge hatten, etwa die Hälfte der Notfälle ereignet sich nun wochentags zwischen 6 und 18 Uhr.

Was also tun? Die Strukturen der kommunalen Feuerwehr müssen insbesondere mit Blick auf die Tagesverfügbarkeit gestärkt und die Zusammenarbeit mit Polizei und Rettungsdienst weiter optimiert werden. Aber auch Ortsplanungen und Verkehrskonzeptionen bekommen im Bewusstsein dieser Entwicklung zusätzliche Aspekte.

#Sicherheit #Ortsentwicklung #Zusammenleben

Wohnungsnot bei Jung und Alt

Das Einfamilienhäuser unser Ortsbild und damit die Wohnsituation dominieren, dass überrascht wohl niemanden. Schon eher der Anteil von gut 90% dieser Gebäudeform. Die überwiegende Mehrheit unserer Bürger wird dies wenig stören, für einen wachsenden Teil stellt dies aber durchaus ein Problem dar. Für den Start in die Unabhängigkeit des Erwachsenenlebens aber auch als Erleichterung im Alter fehlen bei uns zweckmäßige Angebote am Wohnungsmarkt. Oft bleibt deshalb nur ein Wechsel des Wohnorts.

Und das hat Folgen. Auf Basis der Vergleichszahlen unserer Einwohnerstruktur wird deutlich, vor allem die 20 bis 25-Jährigen verlassen ihren Heimatort. Anteilig lässt sich dies durchaus mit Ausbildung, Studium und Beruf erklären, aber auch der Mangel an kleinen und bezahlbaren Mietwohnungen trägt signifikant dazu bei. In jedem Fall steht dem Rückgang in dieser Altersstufe kein Anstieg in der darauffolgenden gegenüber, wie es etwa in der Altersgruppe zwischen 40 und 50 gegenüber den 50 bis 60-Jährigen der Fall ist.

Aus Sicht der Feuerwehr geht uns damit verloren, wen wir im Kindesalter für dieses verantwortungsvolle Aufgabengebiet gewonnen und nachfolgend ausgebildet haben. Aber noch etwas wird auf Basis dieser Betrachtung deutlich. In absoluten Zahlen stellen unseren Senioren einen überdurchschnittlichen Bevölkerungsanteil. Meist seit längerem in Einfamilienhäusern wohnend, wird irgendwann der Erhalt des Anwesens zur Last. Auch hieraus erwächst die Nachfrage nach kleinerem Wohnraum – bei angestrebtem Erhalt von sozialen und emotionalen Bindungen im Ort.

#Wohnen #Ortsentwicklung #Zusammenleben