Frische Ideen und Mut für neue Konzepte gefragt

Am nächsten Sonntag wird dem Wahlgewinner das Privileg zuteil, einen bunten Strauß drängender Aufgaben in Empfang zu nehmen. Mit dem bisher größten Projekt unserer Gemeinde, der Erweiterung des Grundschulcampus im Ortsteil Petershagen, sind gleichermaßen hohe Planungs- und Finanzrisiken verbunden. Zusätzlich muss die Bauzeit an Einschulungsterminen orientieren. Schleppende Entwicklungen sind nicht mehr zu vermitteln, denn längst richtet sich der sorgenvolle Eltern-blick auf die weiterführenden Schulen. Doch auch der kleine Nachwuchs hat vergleichbare Fragen. Derzeit kennen wir aber weder das bestehende Angebot der Kinderbetreuung noch den tatsächlichen Bedarf wirklich genau. Fundierte Antworten brauchen eine solide Basis. Dem nicht genug, muss ein neues Verkehrskonzept die Siedlungsentwicklung berücksichtigen und gezielt sowohl Verkehrsaufkommen als auch Lärmbelastung an neuralgischen Punkten reduzieren. Es muss aber auch die Sicherheit auf den Schulwegen ins Zentrum der Maßnahmen rücken und den Weg für neue Mobilitätslösungen eben.

Nur ein kleiner Teil des Blumengebindes, welcher aber zeigt, es geht um weit mehr als die Organisation von Verwaltungsabläufen. Fachlicher Anspruch und thematische Breite sind bei der Entscheidungsfindung hoch. Die Lösungen für aktuelle und kommende Problemstellungen sind kaum in der Vergangenheit zu finden. Es braucht frische Ideen und den Mut für neue Konzepte. Was möglich ist, das wird erst mit dem Blick über den Tellerrand und in Verhandlungen über Gemeindegrenzen hinweg greifbar. Wenn sich zudem Gesellschaft, Rechtgrundlagen und Technik verändern, dann darf auch dies nicht unberücksichtigt bleiben. Denn wirklich gestalten kann nur, wer der Entwicklung gedanklich voraus ist. Darin lag häufig unser Problem, beim bedarfsgerechten Ausbau von Schulen und Kitas, für junges und altersgerechtes Wohnen, des öffentlichen Nahverkehrs oder von Begegnungsstätten.

Zu lösen sind anspruchsvolle Aufgaben aber nur in einer Kultur des Miteinanders. Sowohl im Umgang zwischen dem Bürgermeister, seinen Verwaltungsmitarbeitern und der Gemeindevertretung als auch bei der Einbeziehung von Wissen, Ideen und Engagement unserer Bürger. Wer hingegen gedanklich Mauern zwischen den Ortsteilen errichtet, der verstellt den Blick für gute Lösungen. Denn die Themen im Blumenstrauß betreffen uns alle, nehmen wir ihn also gemeinsam in Empfang.

…erschienen in der Märkische Oderzeitung vom 14. März 2018

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