Dieser Tage haben die Bauarbeiten in der Lindenstraße begonnen. Vorgesehen ist, bis zum Jahresende die Fahrbahn, beide Gehwegseiten, die Straßenbeleuchtung als auch die Regenwasseranlagen auf einer Länge von etwa 280m zwischen dem Bahnübergang und der Einmündung der Kreisstraße K6422 / Eggersdorfer Straße zu erneuern. Für derart umfangreiche Arbeiten ist eine Vollsperrung des Baustellenbereichs für den motorisierten Verkehr erforderlich. Der Bahnübergang Lindenstraße bleibt für alle die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind geöffnet.
Nun wird diese Maßnahme sicher nicht ohne Kritik bleiben, zumal auch eine vergleichbare Baustelle in Fredersdorf noch nicht abgeschlossen ist. Aber dem Vorhaben liegt eine bewusste und sorgfältig abgewogene Entscheidung zu Grunde. Bei der Lindenstraße handelt es sich zudem um eine Landesstraße, womit die wesentliche Baulast nicht bei uns als Gemeinde liegt. Zeitlich eingeordnet war die Instandsetzung der Straße auf Landesebene bisher für das Jahr 2027. Der Zustand der Straße ist aber schon heute mehr als schlecht und damit problematisch für Anlieger wie Verkehrsteilnehmer gleichermaßen.
Als Problem stellt sich inzwischen aber auch die Versorgung mit Baumaterial dar, denn die Versorgung unserer Region mit Bitumen hängt wesentlich von der PCK-Raffinerie in Schwedt ab. Geht diese absehbar im Januar außer Betrieb oder wird auch nur ein Teilbetrieb mit anderen
Ölsorten erreicht, wird sich die Versorgungs- wie auch die Preislage weiter verschärfen. Auch ein Transport des Baustoffs aus weiterer Entfernung kann nur begrenzt zur Lösung beitragen, denn die Bitumenproduktion erfordert Rohöle mit sehr speziellen Eigenschaften. Ohne schwarz zu malen, aber ob, in welchem Umfang und zu welchen Preisen in den nächsten Jahren Straßenbaumaßnahmen möglich sein werden, ist derzeit offen.
Mit Blick auf den für die Anlieger kostenpflichtigen Bau von Erschließungsstraßen sehen wir uns deshalb zum Tritt auf die Bremse veranlasst. Noch in diesem Monat ist die Gemeindevertretung angehalten, über eine Aussetzung des Straßenbauprogramms für zwei Jahre zu befinden. Aus Sicht des Rathauses sind die schon jetzt enormen Preissteigerungen unseren Bürgern nicht mehr zuzumuten. Auch wenn wir damit in der Investitionsplanung zurückfallen, so möchten wir doch finanzielle Überforderungen vermeiden. Unvermindert fortgesetzt wird aber die Modernisierung der Straßenbeleuchtung, schon um diese intelligenter und effizienter zu bekommen. Und auch der Ausbau und die Sanierung schon vorhandener Straßen soll weitergehen. Hier sind für das nächste Jahr Arbeiten in der Rückertstraße und am Gehweg entlang der Landsberger Straße geplant.
Ihr Bürgermeister
Marco Rutter