Auch wenn in den letzten Jahren bereits mehrere Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung des Grundschulcampus Eggersdorf verwendet wurden, so sind doch weitere Investitionen an diesem Schulstandort dringend erforderlich. Die aktuell noch genutzte Sporthalle – eigentlich nur ein ehemalige Tanzsaal – bietet deutlich zu wenig Platz und auch die Küche müsste neu gegliedert und erweitert werden. Um die Herausforderungen zügig anzugehen, wurde bereits Anfang letzten Jahres mit der Vergabe von Bauleistungen für eine Zweifeldhalle samt Außensportgelände begonnen. Leider wurde der für dieses Jahr geplante Baubeginn durch weitere gesetzliche Verschärfungen der energetischen Anforderungen vereitelt. Das Verfahren musste daher mit einer angepassten Leistungsbeschreibung neu gestartet werden.
Zeitgleich gilt es nun auch die Realisierung des Funktionsgebäudes „Haus Mühle“ voranzutreiben, über welches in den nachfolgenden Bauphasen am Campus auch die Mittagsversorgung des Schulstandortes gesichert werden soll. Erst mit Schaffung der Alternativen für Sport und Schulspeisung kann mit dem Abriss der alten Aula und des Sportraums begonnen werden, um so den notwendige Platz für ergänzende Hort- und Klassenräume sowie eine vollwertige Mensa zu schaffen. Der vorgesehen Neubau wird dann den Zugang zum Hof wie auch die Abstellanlage für Fahrräder weiter nach hinten und somit von der verkehrsreichen Hauptstraße weg verschieben. In Verbindung mit den geplanten Elternhaltestellen im Umfeld soll sich dann auch das morgendliche Chaos vor dem Tor auflösen. Zwischenzeitlich gilt es aber noch weitere Herausforderungen zu bewältigen. So wird uns das bundesweit angestrebte Verbot von Gasheizungen absehbar an technische Grenzen führen. Ohne diese Heizungsart müsste selbst der in 2016 fertiggestellte Erweiterungsbau bereits wieder saniert werden. Nicht nur hierfür brauchen wir ein tragfähiges Konzept, die gestiegenen Anforderungen ans Bauen führen auch zu deutlich mehr Gebäudetechnik. Wie komplex allein das Zusammenspiel von Heizungs- und Lüftungstechnik bei derart großen Objekten zu steuern ist, zeigt uns gerade der Neubau in Petershagen auf. Letztlich werden wir ein einheitliches elektronisches Leitsystem für perspektivisch alle kommunalen Gebäude etablieren müssen. Auf welche Summen sich so die Investitionskosten in den nächsten Jahren summieren werden, lässt sich heute nur vage beziffern.
Umso besser, wenn Lösungen einfach und zum Greifen nah scheinen. Jedoch zeichnet sich auch die Weiternutzung unserer Schulcontainer, welche derzeit noch am Schulstandort Petershagen aufgestellt sind, als unrealistisch ab. Eigentlich in bautechnisch einwandfreiem Zustand, stehen auch hier energie- und klimapolitischen Vorschriften einem pragmatischen Vorgehen entgegen. Gerade erst sieben Jahre alt, entspricht kein Bauteil mehr den aktuellen Anforderungen. Doch auch wenn der Gesetzgeber immer neue Hürden auftürmt, auf das Ziel einer zeitgemäßen und zukunftsfähigen Ausgestaltung des Schulstandortes Eggersdorf fahren wir weiter zu.
Ihr Bürgermeister
Marco Rutter