Bewegt in den Frühling

Mit dem diesjährigen Sattelfest auf dem historischen Dorfanger Petershagen steht nicht nur für unsere Region ein bedeutendes Event an, die Ausrichtung dieses Festes ist für uns als Gemeinde zugleich auch eine Prämiere! Mitten in der S5-Region markieren wir damit den symbolischen Auftakt der Fahrradsaison. Ob zum Einkaufen, für den täglichen Schul- und Arbeitsweg oder einfach als sportliche Freizeitaktivität, fest im Sattel und mit kräftigem Tritt in die Pedale gibt es in unserer Umgebung viel zu entdecken und lassen sich notwendige Wege unkompliziert und umweltfreundlich zurücklegen.

Damit sich die Möglichkeiten hierfür weiter verbessern, liegt seit der letzten Fortschreibung des Straßenbauprogramms für Petershagen/Eggersdorf im Jahr 2020 die Priorität beim Ausbau der Geh- und Radwege. Das unlängst durch die Gemeindevertretung beschlossene Radverkehrskonzept verleiht dieser Zielsetzung nochmals höheres Gewicht und konkretisiert die zugehörige Verkehrs- und Wegeplanung. Dieser fundierten Konzeption voraus gingen umfassende Bestandsaufnahmen in der Fläche des gesamten Ortsgebietes. Im Rahmen der durchgeführten Bürgerbeteiligungen konnten zudem Stellungnahmen abgegeben und in der Diskussion Anregungen eingebracht werden. Diese Schritte bildeten die Grundlage für die nachfolgende Konzeptentwicklung, einschließlich der fachlichen Ausarbeitung umsetzungsfähiger Maßnahmen. Gerade erst als Konzept verabschiedet, sind bereits erste konkrete Bauplanungen zu dessen Umsetzung auf den Weg gebracht. Diese betreffen etwa die Ausbauten entlang der Landsberger Straße oder den südlichen Teil der Bötzseestraße. Auch zugehörige Förderanträge wurden bereits erarbeitet und befinden sich nun in der Abstimmung. Darüber hinaus wurde als vorgezogene Maßnahme der erste Abschnitt im Bereich der Lindenstraße bereits realisiert. Hier steht nun der Antrag auf verkehrsrechtliche Anordnung eines gemeinsamen Geh- und Radweges an.

Doch auch ein gestärkter der Geh- und Radverkehr vermag nur einen Teil der Mobilitätsbedürfnisse von Bürgern unserer Gemeinde zu decken. Wie sich deren Bedarfe im Tagesverlauf, nach der Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe, entlang der vielfältigen Freizeitinteressen wie auch den durchaus fordernden Aufgaben innerhalb der Familie und im Arbeitsleben darstellen, dazu gibt die ebenfalls jüngst abgeschlossene Mobilitätsanalyse weitreichenden Aufschluss. Trotz der Mobilitätsspitzen in den Morgen- und Nachmittagsstunden, die Bewegungsprofile unserer Bürger unterscheiden sich erheblich. Nur selten führt der Zweck der ersten Fahrt wieder direkt zurück an den Ursprung. Nur ein Beispiel: Was morgens mit der Fahrt zur Kita beginnt und nahtlos in den Arbeitsweg übergeht, findet sich nachmittags in Einkaufsfahrten und Freizeitaktivitäten wieder. Auch die Zeiträume und Strecken der Durchgangsverkehre sowie der innerörtlichen Quell- und Zielverkehre ließen sich nahezu punktgenau aufzeigen. Die detaillierte und tiefgreifende Darstellung aller Mobilitätsanforderungen und Wegezwecke erfolgte in dieser Form für unseren Ort erstmals und ist sogar für die Region bisher einmalig. Der nun vorliegende ganzheitliche Blick auf die Mobilität im Ort ermöglicht eine sachliche Abwägung für das jeweils zweckmäßigste Verkehrsmittel und gibt Orientierung für die Entwicklung zukunftsfähiger Mobilitätsangebote.

An welchen Stellen eine Verdichtung des öffentlichen Nahverkehrs zielführen oder wo mit flexiblen Alternativen und Ergänzungen Qualitätsverbesserungen zu erreichen sind, darüber wird weiter in den Fachausschüssen der Gemeindevertretung sowie mit dem Landkreis als Auftraggeber des regionalen Busverkehres zu beraten sein. Erkennbar ist aber, es gibt nicht die eine Lösung. Vielmehr sind alle Optionen gleichberechtigt zu entwickeln und geschickt miteinander zu vernetzen – um Bewegung nicht in der Sackgasse enden zu lassen.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

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