Ausnahmesituation durch Corona-Pandemie

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

die letzten Wochen haben uns aufgezeigt, wie vernetzt und abhängig unser gesellschaftliches Leben inzwischen ist. Als unsichtbare und nur schwer vorhersehbare Bedrohung hat die Corona-Pandemie nicht nur neue Fragen zur Systemrelevanz einzelner Berufsgruppen hervorgerufen, sonst eher unterschätzte Leistungen und Angebote galt es neu zu werten. Die eigene Versorgungssituation und die Absicherung in den Familien bestimmen inzwischen in hohem Maße den Alltag. Angeordnete Schließungen und verhängte Kontaktverbote lassen manches unlösbar erscheinen, was bisher unterbewusst und ohne viel Aufwand gelang. Neue Regelungen, quasi im Stundentakt erlassen, stellen uns dabei fortwährend vor Herausforderungen. Der weitgehende Verzicht auf kulturelles Leben, sportlichen Wettstreit oder den Austausch im Vereinsleben belastet nicht Wenige zunehmend auch emotional.

Dennoch gibt die derzeitige Krise keinen Anlass, um darauf mit Panik und Hektik zu reagieren. Denn Ausnahmesituationen rufen auch immer außergewöhnlichen Fähigkeiten und besonderes Engagement hervor. In bisher nicht erforderlichem Maße arbeiten Behörden, Unternehmen und Institutionen straff koordiniert und mit Hochdruck an der Bekämpfung der Pandemie. Das Bewusstsein um die vielfältigen Einschränkungen und Probleme hat auch das gesellschaftliches Miteinander sowie persönliche Engagement vieler unserer Bürger wachsen lassen. Ob als Hilfe für Senioren bei täglichen Besorgungen, eingerichtetem Lieferservice, dem Nähen von Schutzkleidung oder kreativen Ideen zur Beschäftigung von Kindern in häuslicher Umgebung, die Möglichkeiten sich einzubringen sind vielfältig. Hierzu möchte ich Sie daher ausdrücklich ermuntern. Achten Sie bitte auf Probleme in Ihrem Umfeld und haben Sie dabei einen besonderen Blick für Senioren und Kinder in Ihrer Nachbarschaft. Corona zwingt zwar die Menschen zum Abstand, führt unseren Ort aber auch enger zusammen.

Auf dieses „wir“-Gefühl wird es auch in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt ankommen. Denn die Folgen der Ausnahmesituation werden sich erst in einigen Wochen und über die eigentliche Krisenzeit hinaus zeigen. Was heute zwangsweise liegen bleibt, dass muss später aufgearbeitet werden und ruft damit neue Belastungen hervor. Gerade die finanzielle Einbußen belasten Familien, Unternehmen und die Gemeinde erheblich. Für nicht wenige werden die Auswirkungen zur Frage der Existenz. Hier kommt es auf wechselseitiges Verständnis und weiter anhaltende Unterstützung an. Nicht alles wird wie gewohnt und geplant umgesetzt werden können. Nur wenn wir die Krise nach der Krise nicht sofort vergessen, wird uns ein möglichst unbeschadeter Übergang in den normalen Alltag gelingen können. Sowohl für die Verwaltung und als auch die Gemeindevertretung kann ich Ihnen zusichern, dass wir unsere Handlungsfähigkeit auch in den nächsten Wochen weiter gewährleisten und Probleme mit hoher Priorität angehen werden. Was wir an Hilfe und Unterstützung leisten können, werden wir für Sie auf den Weg bringen. Gemeinsam stehen wir auch schwierige Zeiten durch. Passen Sie weiter auf sich auf und vor allem, bleiben Sie gesund!

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

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