Vom Dorfanger zum (Kultur-)Quartier

Nachdem wir im Herbst vorigen Jahres dank des Engagements unserer neuen Fördermittel- und Vergabestelle die Bestätigung für einen KfW-Zuschuss zur Erarbeitung eines integrierten Quartierskonzepts erhalten hatten, konnten nun Planungsleistungen ausgeschrieben und ein entsprechender Auftrag vergeben werden. Nach dem Auftakt des Projektes am 04. Mai kann es nun mit der Bestandsanalyse des Gebietes um den historischen Dorfanger im Ortsteil Petershagen losgehen. Vor allem im Zeitraum Ende Juni und Anfang Juli werden dazu verschiedene Fachplaner vor Ort unterwegs sein, um insbesondere Einspar- und Energieeffizienzpotenziale der vorhandenen Gebäude zu identifizieren. Auf Basis von Wirtschaftlichkeitsberechnungen sollen so nachfolgend Sanierungskonzepte und Empfehlungen für den Einsatz zeitgemäßer und innovativer Versorgungskonzepte erarbeitet werden, die auch baukulturelle und städtebauliche Aspekte berücksichtigen. Besonders wichtig ist dieser Schritt für den Erhalt der denkmal-geschützten Gebäude, wie etwa den zu sanierenden Dorfsaal. Besonders erfreulich finde ich auch, dass wir die Evangelische Kirchengemeinde als Projektpartner gewinnen konnten. Mit Kirche, Pfarrhaus, Angerscheune und Kita rücken so gleich mehrere prägende Gebäude mit in die Detailbetrachtung. Neben dem Potenzial für erneuerbare Energien am Dorfanger sollen zudem auch Möglichkeiten der Digitalisierung und Vernetzung von Objekten bewertet werden. Ein weiterer Baustein des Konzeptes wird die Betrachtung der Verkehrssituation sowie der Mobilitätsbedürfnisse von heute und in der Zukunft sein. Ob Freizeitverkehre oder die Parkplatzsituation bei Veranstaltungen, bekanntlich geht es um den Anger herum meist sehr eng zu. Einen hohen Anteil haben wochentags auch die Hol- und Bringverkehre von Schule, Hort und Kita, weshalb diese genauso Gegenstand der Betrachtungen sein werden wie die Organisation des Fuß- und Radverkehrs, die Förderung der Elektromobilität und des autonomen Fahrens sowie die wachsenden Anforderungen an die Barrierefreiheit in Zeiten des demografischen Wandels. Breiten Raum soll auch das Handlungsfeld Natur einnehmen. Hier wird es vor allem um den Erhalt und die Anpassung bestehender Grünstrukturen an den Klimawandel sowie um Maßnahmen zum Wasserrückhalt bzw. zur Wasserspeicherung und gezielten Versickerung gehen. Geplant über fast ein Jahr Projektlaufzeit und nach zahlreichen Beratungen auch in den politischen Gremien soll im Ergebnis die Grundlage für mehr Aufenthaltsqualität im Quartier wie auch offene und innovativ gestalteter Räume für Kultur und Kreativität, Bildung und gesellschaftlichen Austausch geschaffen werden. Darüber hinaus eröffnet sich aus der ganzheitlichen Betrachtung des Quartiers heraus der Zugang zu diversen Förderkulissen. Zuwendungen für die Entwicklung und Sanierung des Kulturquartiers erleichtern Investitionen und lassen uns als Gemeinde hoffentlich schneller vorankommen.

Ihr Bürgermeister
Marco Rutter

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