Bahn geschafft, Fahrrad weg?

Vor allem Berufspendler fahren häufig mit dem Rad zum Bahnhof und steigen dann auf die S-Bahn um. Führt dann am Abend der Weg in die andere Richtung, sind böse Überraschungen nicht ausgeschlossen. Hat doch der geliebte „Drahtesel“ in der Zwischenzeit einen neuen Besitzer gefunden.

Die Statistik der Polizeidirektion Märkisch-Oderland weist für 2016 insgesamt 709 erfasste Fälle aus, auf Petershagen/Eggersdorf entfallen davon 67 Delikte. Sicher nur die Spitze des Eisberges, sind Fahrräder bundesweit ein beliebtes Diebesgut. Steigt der Wert dieser Zweiräder – insbesondere Pedelecs sind bekanntlich hochpreisig angesiedelt – entsteht kommunaler Handlungsbedarf, zumindest an Verkehrsknotenpunkten eine sichere Form der Aufbewahrung vorzusehen.

Bei der Lösungsfindung lohnt auch hier der Blick über den Tellerrand. Auf einer Dienstreise bin ich auf spezielle Bike & Ride-Boxen gestoßen, in denen Fahrräder trocken und diebstahlsicher geparkt werden können. Die Buchung der Box erfolgt über das Internet oder bequem mit dem Smartphone per App. Und auch Pedelecs kommen nicht zu kurz: Boxen mit Stromanschluss sind verfügbar und gestatten das Aufladen von E-Bikes. Die Preise variieren, je nach Anbieter bzw. Kommune, zwischen 1 und 2 Euro pro Tag. Auch langfristige Mietverträge sind möglich, etwa wochenweise oder pro Jahr zu Preisen zwischen 5 und 120 Euro. Die Bezahlung erfolgt beispielsweise per Paypal oder Kreditkarte. Der Nutzer erhält zudem einen Aktivierungscode und eine PIN, mit denen er „seine persönliche“ Box im gebuchten Zeitraum öffnen und verschließen kann.

Bei der baulichen Gestaltung der Fahrradaufbewahrung kann zwischen unterschiedlichen Materialien ausgewählt werden – Holz, Metall, Glas, glatte Flächen oder Lamellen. Auch Varianten mit geringerer Anfälligkeit gegen Vandalismus sind so möglich. Außerdem können die Boxen ebenerdig oder wahlweise mit einer zweiten Ebene errichtet werden. Damit lässt sich das Aufbewahrungskonzept optisch und vom Platzbedarf her in die jeweilige Umgebung integrieren. Auch die Kombination mit einem Ausleihsystem für E-Bikes ist möglich, die Hürde für den Einstieg in geteilte Mobilität auf zwei Rädern damit gering.

Für die Gesamtzahl an Fahrrädern an unserem Bahnhof vielleicht keine Lösung, aber dennoch eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Aufbewahrungskonzepts.

#Mobilität #Sicherheit #Ortsentwicklung

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