Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern,
wie sie bereits der Presse entnehmen konnten, wird ab dem 25.05. die Betreuung aller Kinder in den Tagesstätten angestrebt. Die weitere Lockerung geht mit dem schwierigen Ausgleich zwischen den geltenden Hygieneanforderungen und dem erforderlichen Betreuungsumfang einher. Daher gilt weiterhin der Grundsatz, dass Kinder nur in die Betreuung aufgenommen werden sollen, wenn es Ihnen als Eltern nicht möglich ist, eine häusliche oder private Betreuung zu organisieren.
Mit der Ausgestaltung des eingeschränkten Regelbetriebs haben wir bereits in der letzten Woche begonnen. Im Konkreten kommt es dabei auf die räumlichen Gegebenheiten sowie den Personal- und Betreuungsbedarf an. Um eine möglichst breite Öffnung des Betreuungsangebots zu ermöglichen, können daher auch Einschränkungen der Öffnungszeiten oder der täglichen Betreuungszeiten erforderlich werden. Grundsätzlich ist es unser Bestreben, Ihnen eine familienfreundliche Kinderbetreuung anzubieten. Die Qualität eines Regelbetriebs können wir aber weiterhin nicht erreichen.
Eine besondere Herausforderung stellt für uns die Organisation des Hortbetriebes dar, da für den Schulbetrieb weiterhin tage- und stundenweise Einschränkungen vorgesehen sind. Es wird nicht möglich sein, fehlende Unterrichtszeiten vollumfänglich durch eine Betreuung im Hort zu kompensieren. Ebenso ist die Unterstützung bei der Bearbeitung von Schulaufgaben personell nicht zu gewährleisten. Hier wird es weiterhin und in hohem Maße auf Ihr Mitwirken in häuslicher Umgebung ankommen.
Soweit Sie Ihre Kinder in die Betreuung geben möchten, benötigen Sie als Eltern ab dem Beginn der nächsten Woche keinen Bescheid des Landkreises mehr und auch die Bescheinigung des Arbeitgebers zur Systemrelevanz Ihres Arbeitsgebietes entfällt. Dennoch setzt ein stabiler, wenn auch eingeschränkter Betrieb unserer Einrichtungen eine vorauslaufende Verständigung zum tatsächlichen Betreuungsbedarf voraus. Dies ist auch mit Blick auf die weiterhin bestehenden Dokumentationspflichten erforderlich, um im Bedarfsfall möglicher Infektionsketten nachvollziehen zu könne. Daher möchte ich Sie bitten, sich vorab mit der jeweiligen Einrichtung in Verbindung zu setzen. Nur auf Grundlage Ihrer Informationen lassen sich Tagesabläufe planen und Betreuungszeiten abstimmen. Bitte unterstützen Sie uns insbesondere in der Übergangsphase kooperativ und mit weiterhin hoher Flexibilität. Trotz der widrigen Umstände und der inzwischen in fast allen Familien bestehenden erheblichen Anspannungen, eine möglichst reibungslose Umstellung der Kinderbetreuung schaffen wir nur gemeinsam und mit Ihrer Hilfe.
Ausdrücklich möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass auch die nochmals deutliche Ausweitung des Betreuungsangebotes in den Rahmen der Notbetreuung einzuordnen ist. Auch weiterhin ist der Anspruch auf Kinderbetreuung nach dem Kita-Gesetz ausgesetzt. Klarstellende Regelungen zur Veranlagung der Elternbeiträge stehen für die nun angestrebte Betreuungsform noch aus. Die sonst regulär beanspruchten Betreuungszeiten sind daher eine durchaus zweckmäßige Orientierung bei der Bedarfsmeldung.
Derzeit lassen rückläufigen Infektionszahlen eine erneute Lockerung zu. Sollte sich die Situation jedoch als nicht stabil herausstellen und erneut steigende Fallzahlen in der Region zu verzeichnen sein, so wird dies eine sofortige Reaktion und ggf. auch die Schließung einzelner Einrichtungen erforderlich machen. Klar ist auch, mit einer steigenden Zahl an Kindern in den Tagesstätten nimmt auch das Infektionsrisiko zu. Steigende Kinderzahlen in den Einrichtungen lassen sich nur durch größere Betreuungsgruppen aufnehmen. Mit der stärkeren Auslastung der Kitas und Horte nehmen zwangsweise auch soziale Kontakte zwischen den Kindern zu. Auch dies bitte ich Sie bei Ihren individuellen Planungen und der Organisation der Betreuung zu bewerten.
Abschließend möchte ich für Ihr Verständnis wie auch umsichtiges Mitwirken danken. Auch wenn die nächsten Tage und Wochen sicher anstrengend bleiben, wir begeben uns jetzt hoffentlich auf den Weg in Richtung Normalität.
Ihr Bürgermeister
Marco Rutter